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Stichwort, Benennung |
Definition |
Quellenangabe |
A |
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Abdampf |
Der nach Durchströmen einer Dampfmaschine oder Dampfturbine
austretende Dampf. Er kann zur Wiederverwendung über einen Abdampfentöler,
einen Kondensator und eine Kesselspeisepumpe
zum Kessel zurückgeleitet werden, oder die in ihm enthaltene
Wärmeenergie wird anderweitig, z.B. in einer Abdampfturbine,
verwendet (Abwärme). |
Brockhaus - Die Enzyklopädie: in 24 Bänden. Verlag: F.A.
Brockhaus GmbH, Leipzig - Mannheim |
Abwärme (Abfallenergie) |
Die in einem energieverbrauchenden Prozess nicht nutzbare Wärme,
insbesondere in Bereichen wo Wärme erzeugt und verwendet wird.
Die Abwärme wird entweder im Wege der Energieentsorgung an
die Umgebung abgeführt, oder wird über Wärmerückgewinnungsanlagen
einer weiteren Nutzung zugeführt. Abwärmeträger sind
z.B. Raumabluft, Kühlwasser, Abdämpfe, Abgase aus Oefen
und Verbrennungsmotoren. Je nach Abwärmeträger und Temperaturniveau
ergeben sich unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. (Siehe
Wärmerückgewinnung, Abwärmenutzung). |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Anergie, Abwärme |
Teil der Energie, welcher keine mechanische Arbeit zu leisten vermag |
Energie-Fachbuch 1995 [13.2,
Seite 240] |
B |
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Biogas |
Gas, das aus der anaeroben Fermentation (Konversion ohne Lufteinfluss)
von Biomasse hervorgegangen ist und aus einem Gemisch aus Methan und
Kohlendioxyd besteht. Natürliche Biogasvorkommen, die z.T. genutzt
werden, sind z.B. Stallmist-Gas und Moor Gas. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Biomasse |
Organische Stoffe nicht fossiler Art aber biologischer Herkunft.
Biomasse wird zum Teil zur Gewinnung von Energie genutzt (Holz, Holzschnitzel
und andere Sägenebenprodukte, Schlamm aus Kläranlagen, Stallmist
und Jauche, Abfälle aus Land- und Forstwirtschaft, etc.). Biomasse
wird entweder im Verbrennungsprozess direkt zur Gewinnung von Wärme
genutzt (sog. Energieholz: Stückholz, Schnitzel, Späne)
oder in verschiedenen thermochemischen oder biologischen Umwandlungsverfahren
(Biokonversion; z.B. anaerobe Fermentation, etc.) in eine nutzbare
Energieform umgewandelt (Holzkohle, Biogas, Ethanol-Alkohol, etc.).
Der energetischen Nutzung von Holz sind allerdings relativ enge Grenzen
gesetzt, damit die Wälder, deren Aufbau u.U. Generationen gedauert
hat, als erneuerbare Energiequelle dauernd erhalten werden können. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Brodem |
Von heissen wässrigen Flüssigkeiten aufsteigender Dunst,
Dampf. |
Brockhaus - Die Enzyklopädie |
Brüden |
Brüden, bei techn. Prozessen: der beim Eindampfen einer Lösung
entweichende Dampf. Die Kondensationstemperatur
des Brüdens liegt niedriger als die Siedetemperatur der Lösung.
Siehe auch Brodem. |
Brockhaus - Die Enzyklopädie |
Brüdenkompression |
Unter Brüdenkompression versteht man eine Maßnahme zur
Verbesserung des Wärmehaushalts einer Verdampferanlage. Dabei
werden die Brüden mit einem Kompressor
verdichtet. Durch den höheren Druck wird die Kondensationstemperatur
des Dampfes erhöht. Die Kondensation
kann dadurch bei der Siedetemperatur der Lösung durchgeführt
und die Kondensationswärme zum Verdampfen
der Lösung ausgenutzt werden. Siehe auch Brüdenverdichtung. |
Brockhaus - Die Enzyklopädie |
Brüdenverdichtung |
Ein Destillationsverfahren unter Ausnutzung des Wärmepumpenprinzips.
Energetisch aufwendige Destillationsverfahren können wesentlich
kostengünstiger gestaltet werden, wenn die den Kopf der Kolonne
verlassenden Dämpfe, die Brüden, mit einem Kompressor verdichtet
und die so überhitzten Brüden zur Heizung des Sumpfes der
Kolonne benutzt werden. Dabei werden der Heizdampf der Kolonne und
das Kühlwasser für den Destillatkühler eingespart,
lediglich die geringe Antriebsenergie des Kompressors muss aufgebracht
werden. Siehe auch Brüdenkompression. |
Lexikon der Chemie. Verlag: Spektrum Akademischer Verlag GmbH |
C |
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D |
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Dampf |
Dampf, Stoff im gasförmigen Zustand, wenn er mit seiner flüssigen
oder festen Phase im Wärmegleichgewicht steht, also etwa der
über einer Wasseroberfläche verdunstende und im gleichen
Umfang wieder kondensierende Wasserdampf. Im geschlossenen Gefäss
stellt sich bei bestimmter Temperatur zwischen Verdampfen und Kondensieren
ein Gleichgewicht ein (gesättigter Dampf, Sattdampf).
Von der Flüssigkeit abgesperrter, höher erhitzter Dampf
heißt Heissdampf (überhitzter
Dampf). |
Der Brockhaus in einem Band, 9. vollständig überarbeitete
und aktualisierte Auflage. |
E |
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Einsatzenergie |
Die beim Verbraucher unmittelbar vor der letzten Umwandlungsstufe
(der Umwandlung zu Nutzenergie) bereitgestellte Energie. Einsatzenergie
ist also z.B. der Strom, welcher der Klemme des Elektromotors oder
der Glühlampe zugeführt wird, oder das Warmwasser, welches
in den Heizkörper strömt.
(Statt Einsatzenergie wird gelegentlich
auch der Begriff Gebrauchsenergie verwendet.) |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Endenergie |
Die Energie, welche vom Endverbraucher (z.B. einem Industriebetrieb,
einem Gebäude, einem Haushalt) zum Zwecke der weiteren Umwandlung
und Nutzung bezogen bzw. eingekauft wird. Beispiele: Heizöl,
Erdgas, Fernwärme (als Heisswasser oder Prozessdampf), die
aus dem Netz bezogene Elektrizität, die vom Betrieb energetisch
genutzten Industrieabfälle.
Als Endenergieträger werden also alle Energieträger verstanden,
welche vom Endverbraucher zur Deckung seines Energiebedarfes eingesetzt
werden. Nicht darunter fallen die Energieträger, die für
den nicht-energetischen Verbrauch eingesetzt werden (z.B. in der
chemischen Industrie).
Anmerkung: Endenergie wird manchmal allgemeiner definiert als die
Energie, welche dem Verbraucher vor der letzten Umwandlung (zu Nutzenergie)
zur Verfügung gestellt wird. Im Rahmen der betrieblichen Energieversorgung
und des vorliegenden Kompendiums ist es jedoch zweckmässig
zu differenzieren zwischen der vom Betrieb eingekauften/ bezogenen
Energie (Endenergie gemäss obiger Definition) und der vor der
letzten Umwandlung zu Nutzenergie (nach der innerbetrieblichen Umwandlung
und Verteilung) bereitgestellten Energie, welche im folgenden als
Einsatzenergie bezeichnet wird.
Endverbrauch an Energieträgern (gemäss Statistik Bundesamt
für Energiewirtschaft): In der Gesamtenergiestatistik der Schweiz
des BEW werden auf der Stufe des Endverbrauches gemäss obiger
Definition alle vom Verbraucher (Konsumenten) bezogenen Primär-
und Sekundärenergieträger erfasst. Im Endverbrauch nicht
enthalten sind die Verteilverluste und der Eigenverbrauch bzw. die
Umwandlungsverluste des Energiesektors.
Nicht enthalten ist zudem der nicht-energetische Verbrauch. Unter
dem Endverbrauch wird auch die Fernwärme erfasst. Als Fernwärme
gilt dabei jene Wärmeversorgung, "in der für das
Verteilnetz öffentlicher Boden beansprucht wird und in der
die Wärme an Dritte zu bestimmten Tarifen verkauft wird". |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energie, als Wirtschaftsgrösse |
Der Begriff Energie wird nicht nur in seiner physikalischen Bedeutung
verwendet, sondern auch im Sinne einer Wirtschaftsgrösse (Energie
als Marktprodukt, als Produktionsfaktor, als Motor der Wirtschaft).
Der Begriff der Energie als Wirtschaftsgrösse steht im vorliegenden
Kompendium im Vordergrund, im Bewusstsein jedoch, dass der Umfang
des Energieverbrauches stets auch ein Indikator für die Belastung
unserer Umwelt ist. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energie, Begriff |
Energie als physikalischer Begriff bedeutet Vorrat an Arbeitsvermögen.
Energie wird auch als Fähigkeit eines Systems bezeichnet, äussere
Wirkung hervorzurufen (Max Planck).
Summe aus Arbeitsvermögen und Abwärme (in Joules [J]
gemessen).
Energie=Exergie+Anergie
siehe auch "Energie, Masseinheit" |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1]
Energie-Fachbuch 1995 [13.2,
Seite 240] |
Energie, Erscheinungsformen der |
Energie tritt in verschiedenen Erscheinungsformen auf, z.B. als
mechanische Energie (Energie der Lage und der Bewegung), thermische
Energie (Wärme), chemische Bindungsenergie, elektrische Energie,
elektromagnetische Strahlungsenergie oder Kernenergie. Energie kann
gespeichert werden; sie kann auch umgewandelt werden und dabei Träger
und Erscheinungsform wechseln (z.B. beim Speicherkraftwerk: Umwandlung
der potentiellen mechanischen Energie von gespeichertem Wasser in
elektrische Energie). Energie kann jedoch weder “erzeugt”
noch vernichtet werden. Der Begriff “Energieerzeugung”
ist allerdings in der Praxis durchaus gebräuchlich. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energie, Graue |
siehe graue Energie |
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Energie, Masseinheit |
Internationale Masseinheit der Energie ist heute das Joule (J);
früher war auch die Kalorie (cal) gebräuchlich.
1 Joule (J) = 1 Wattsekunde (Ws)
1 Kilowattstunde (kWh)
= 3.6·106 Joule
= 3.6 Megajoule (MJ)
(3’600 s = 1 h)
1MJ = 0.278 kWh
1kWh = 860 kcal (Kilokalorien)
Siehe auch Umrechnung Einheiten |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energie, Weisse |
Die weisse Energie umfasst alle konventionellen Energieträger
und Energiequellen (Uran, Oel, Gas, Kohle, Bioenergie, Holz, Erdwärme,
usw.) |
Energie-Fachbuch 1995 [13.2,
Seite 240] |
Energie, Wertigkeit der |
Unter hochwertiger Energie versteht man Energie, die möglichst
vollständig in andere Energieformen umgewandelt werden kann.
Mass für die Qualität oder Wertigkeit von Energie ist
die Exergie: Als Exergie bezeichnet man jenen Anteil der Energie,
der in andere Energieformen umwandelbar ist; der nicht weiter umwandelbare
Energieanteil heisst Anergie. Bei jedem energetischen Prozess nimmt
die Exergie ab und die Anergie zu; insgesamt bleibt die Energie
jedoch konstant:
Energie = Exergie + Anergie = konstant.
Mechanische Energie und elektrische Energie z.B. sind sehr hochwertige
Energieformen (100% Exergie); sie können vollständig in
Wärme umgewandelt werden. Wärme hingegen kann nur teilweise
in andere Energieformen umgewandelt werden; Wärme enthält
also einen nicht umwandelbaren Anteil Anergie (der Wärmeinhalt
eines Körpers, dessen Temperatur nur sehr wenig höher
liegt als die Umgebungstemperatur, besteht z.B. fast vollständig
aus Anergie).
Für eine optimale Nutzung der Primärenergie muss bei
jeder Energieumwandlung der Exergieverlust möglichst klein
gehalten werden. Unter diesem Gesichtspunkt ist es z.B. nicht zweckmässig,
hochwertige Elektrizität direkt für die Erzeugung von
Niedertemperaturwärme zu verwenden. Grundsätzlich gilt
dies für alle hochwertigen Energieträger, also auch für
Oel und Gas. Energetisch sinnvoller ist es also z.B. mittels hochwertiger
Energie und einer Wärmepumpe niederwertige Umgebungswärme
zu nutzen. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energieholz |
Holz, welches direkt zur Gewinnung von Wärme genutzt wird.
Zum Beispiel: Stückholz, Schnitzel, Späne. |
Abgeleitet aus der Erklärung des Wortes Biomasse. |
Energiequellen (erneuerbare) |
Wirtschaftlich nutzbares Energiedargebot aus kontinuierlichen, in
der Natur ohne menschliches Zutun auftretenden Energieumsetzungsprozessen
(z.B. Sonnenenergie, Erdwärme). |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energiesystem (in der Energiewirtschaft und Energietechnik) |
Technisch-wirtschaftliches Gesamtsystem, das zur Energieumsetzung
(Energiegewinnung und -verteilung, Energieanwendung) dient. Je nach
Betrachtungsweise ergibt sich eine andere Abgrenzung des Energiesystems. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energietechnik |
Teil der Technik, der die Nutzbarmachung (Gewinnung), Umwandlung,
Verteilung und Anwendung von Energie zum Gegenstand hat. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energieträger |
Alle Stoffe bzw. physikalischen Erscheinungsformen von Energie,
aus denen direkt oder durch eine oder mehrere Umwandlungen Nutzenergie
bzw. Energiedienstleistungen gewonnen werden können. Energieträger
sind z.B. Erdgas, Elektrizität, Dampf. Die Begriffe “Energieträger”,"Energiearten",
“Energiequellen” und “Energie” werden häufig
undifferenziert nebeneinander verwendet. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energieumformung |
Gewinnung von Energie unter Wahrung der physikalischen Erscheinungsform
des Energieträgers (z.B. Umformung von Wechselstrom in Gleichstrom)
jedoch unter Entstehung von Umformungsverlusten. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energieumwandlung |
Gewinnung von Energie unter Aenderung der chemischen oder physikalischen
Erscheinungsform des Energieträgers und unter Entstehung von
Umwandlungsverlusten.
Beispiele: Umwandlung von Wasserkraft in Elektrizität; Umwandlung
von Brennstoffenergie in Dampf; Umwandlung von Elektrizität
in Licht.
Die Güte einer Energieumwandlung ist nicht nur eine Frage
der Quantität (reiner Kilowattstundenvergleich zwischen der
im Umwandlungsprozess eingesetzten und gewonnenen Energie), sondern
auch eine Frage der Qualität
(best mögliche Nutzung der Wertigkeit der eingesetzten Energie;
siehe “Wertigkeit”). Eine Umwandlungstechnik ist umso
besser, je geringer der Wertigkeitsverlust ist. Eine Elektrowärmepumpe
nutzt die hohe Wertigkeit der Elektrizität etwa dreimal besser,
als eine Elektrowiderstandsheizung. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energieumwandlungs-
verluste,
Energieumformungs-
verluste |
Differenz zwischen der in einem Umwandlungsprozess oder zur Umformung
eingesetzten und der gewonnen Energiemenge. Zur richtigen Bewertung
der Verluste müssen die eingesetzten und die gewonnenen Energiemengen
in dieselbe Energieeinheit umgerechnet werden.
Beispiel: In einem gasgefeuerten Heizkessel wird mit einer Gasmenge
von 1'000 m3 eine Wärmemenge (Heisswasser) von 8
MWh gewonnen. Der Brennwert des Gases wird mit 36.6 MJ/Nm3
(Ho) angegeben.
36.6 MJ/m3 (Ho) = 33 MJ/m3 (Hu)
= 9.2 kWh/m3 (Hu)
Energieinhalt von 1'000m3 Gas = 9.2 MWh
Umwandlungsverluste = 9.2 - 8 = 1.2 MWh (13 %) |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energieverluste (allgemeiner Begriff) |
Der aus einem Energiesystem austretende, nicht im Sinne des Prozesses
genutzte Teil der zugeführten Energie. Energieverluste ergeben
sich als Umformungs- und Umwandlungsverluste sowie als Verteilungs-
und Übertragungsverluste. Energieverluste sind zum Teil physikalisch
bedingt unvermeidbar, zum anderen Teil durch technische Mittel und
persönliches Verhalten beeinflussbar und in gewissen Grenzen
vermeidbar. Zur eindeutigen Kennzeichnung eines Energieverlustes müssen
die Abgrenzung des betrachteten Energiesystems und die betrachtete
Zeitperiode angegeben werden. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energievorkommen |
Gesamtheit der in der Natur vorhandenen und mit technischen Mitteln
gewinnbaren erneuerbaren und nicht-erneuerbaren
Energien. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Energievorräte (nicht erneuerbare) |
Bekannte und vermutete nicht-erneuerbare Energievorkommen, weLche
wirtschaftlich nutzbar sind (z.B. Vorräte an Kohle, Erdöl). |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Entspannungsdampf |
Dampf, welcher bei der Entspannung (das heisst Verringerung des
Druckes) einer Flüssigkeit entsteht. Entspannungsdampf bildet
sich nur, wenn der Sättigungsdampfdruck
der Flüssigkeit höher ist, als der Druck, welcher die Flüssigkeit
umgibt. Der Sättigungsdampfdruck ist abhängig von der Art
und der Temperatur des Stoffes. Bei der Entspannung kühlt sich
die Flüssigkeit auf die dem Umgebungsdruck zugehörige Sattdampftemperatur
ab. Die abgegebene Wärmemenge wird benötigt um den Entspannungsdampf
zu bilden. Siehe auch Nachdampf. |
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Erneuerbare Energie (regenerierbare, regenerative Energie) |
Als erneuerbare Energie bzw. Energiequellen (oft auch regenerierbare
oder regenerative E.) bezeichnet man Energie, die sich auf natürliche
Weise entweder kontinuierlich oder in Zyklen (z.B. Jahreszyklus
oder einige Generationen) erneuert. Die Energiequellen können
dabei vollständig oder nur teilweise erneuerbar sein. (Nicht
erneuerbare Energien sind anderseits Energien, die sich nicht oder
nur in Erdgeschichtlichen Zeiträumen erneuern, z.B. die fossilen
Brennstoffe). Für die Schweiz grundsätzlich von Bedeutung
sind folgende erneuerbaren Energiequellen:
- Wasserkraft (potentielle Energie der Gewässer)
- Sonnenenergie (Sonnenstrahlung)
- Umgebungswärme (Umweltenergie)
- Geothermische Energie (Erdwärme)
- Biomasse (v.a. Holz)
- Windenergie
Vom unerschöpflichen, teilweise sehr grossen Potential an
erneuerbaren Energiequellen lässt sich jedoch unter den gegebenen
technischen, wirtschaftlichen und oekologischen Bedingungen bzw.
Einschränkungen nur ein kleiner Teil sinnvoll nutzen. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Ethanol-Alkohol |
Wird aus Fermentation und anschliessender Destillation von zuckerhaltigen
Pflanzen (z.B. Zuckerrohr) gewonnen. Ethanol kann mit Erdölderivaten
zur Gewinnung von synthetischen Treibstoffen vermischt werden. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Exergie (Arbeitsvermögen) |
Teil der Energie, welcher mechanische Arbeit zu leisten vermag |
Energie-Fachbuch 1995 [13.2,
Seite 240] |
F |
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Fossile Energieträger |
Energieträger organischer Herkunft, welche in erdgeschichtlichen
Zeiten entstanden sind, Insbesondere Erdöl (bzw. Erdölprodukte),
Erdgas und Kohle (Steinkohle, Braunkohle). Die fossilen Energieträger
deckten 1990 rund 75% des gesamten Energieverbrauches in der Schweiz
(Endenergieverbrauch). Im Hinblick auf die beschränkten Ressourcen
(nicht- erneuerbare Energie) und die mit der Nutzung entstehende Umweltbelastung
kommt der sparsamen und rationellen Verwendung der fossilen Energieträger
im Rahmen der Energiepolitik hohe Priorität zu. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
G |
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Geothermische Energie (Erdwärme) |
Die Geothermie nutzt die im Erdinnern gespeicherte Wärmeenergie.
Das Potential an Erdwärme ist sehr gross. Die Dichte des vom
Erdinnern zur Erdoberfläche gerichtete Erdwärmestromes ist
jedoch relativ gering (ca. 0.06 j/M2. s). Nutzungsmöglichkeiten
bestehen daher vor allem dort, wo die Wärmequelle konzentriert
und leicht zugänglich ist, bei heissen Gesteinsformationen, die
mit Wasser oder Dampf gefüllt sind. Man unterscheidet geothermische
Vorkommen niedriger und hoher Temperatur. Die Quellen niedriger Temperatur
können zur Raumheizung genutzt werden. Vorkommen hoher Temperatur
( 150 °C) können zur Elektrizitätserzeugung und für
Prozesswärmeanwendungen
genutzt werden. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
gesättigter Dampf |
siehe Dampf |
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Graue Energie (Energieinhalt eines Produktes) |
Als “Graue Energie” bezeichnet man die insgesamt
zur Herstellung eines Produktes direkt und indirekt aufgewendete
Energiemenge, gemessen am Produktionsort (Energieinhalt des fertigen
Produktes selber, Energieverbrauch für den Produktionsprozess
einschliesslich Energieinhalt der im Produktionsprozess verbrauchten
zusätzlichen Materialien).
Der Begriff “graue Energie” wird u.a. benutzt, um den
Energieinhalt importierter oder exportierter Produkte, die selber
keine Energieerzeugnisse (Energieträger im engeren Sinn) sind,
zu beschreiben. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
H |
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Heissdampf |
siehe Dampf |
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Holzkohle |
Wird aus der langsamen und unvollständigen Verbrennung von
Holz gewonnen. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
I |
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J |
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K |
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Kernenergie |
Energie, welche aus einem Kernbrennstoff gewonnen wird. Der Kernbrennstoff
ist ein Material, das einen oder mehrere Spaltstoffe enthält,
welche eine Kettenreaktion aufrechterhalten können (z.B. Uran
235).
(Die Gewinnung von Kernenergie ist grundsätzlich auf zwei Wegen
möglich, nämlich durch Kernspaltung und Kernfusion. Die
technische und wirtschaftliche Verwertung der Kernfusion ist zur
Zeit nicht gegeben.) |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Kondensation |
[spätlat. >Verdichtung<] die, -/-en,
1) Chemie: chem. Reaktion, bei der sich zwei Moleküle des
gleichen Stoffs oder versch. Stoffe unter Abspaltung eines Moleküls
einer chemisch einfachen Substanz (z.B. Wasser, Ammoniak) zu einem
größeren Molekül vereinigen. Eine einfache Kondensation
liegt z.B. bei der Herstellung eines Esters aus einer organ. Säure
und einem Alkohol vor. Bei bifunktionellen Verbindungen kann sich
die Kondensation vielfach wiederholen (Polykondensation); auch intramolekulare
Kondensationen sind hier möglich (diese laufen i.d.R. unter
Bildung einer Ringverbindung ab).- Die Kondensation ist für
die präparative Chemie, die Polykondensation in der techn.
Chemie für die Herstellung von vielen Kunststoffen von großer
Bedeutung.
2) Physik: der Übergang eines Stoffs vom gasförmigen
in den flüssigen bzw. festen Aggregatzustand beim Überschreiten
der (zur herrschenden Temperatur gehörenden) Sättigungsdichte
seines Dampfes infolge Abkühlung bis auf die druckabhängige
Kondensationstemperatur (Kondensationspunkt) oder infolge Druckerhöhung.
- Die bei der Kondensation frei werdende Kondensationsenthalpie
(ältere Bez. Kondensationswärme) hat den gleichen Betrag
wie die Verdampfungs- bzw. Sublimationsenthalpie, die beim Übergang
vom flüssigen bzw. festen Aggregatzustand in den gasförmigen
aufzubringen ist. - Die Kondensation setzt gewöhnlich nur dann
beim Überschreiten der Sättigungsdichte ein, wenn auch
die flüssige bzw. feste Phase des Stoffs oder Kondensationskerne
vorhanden sind; andernfalls erfolgt ein Kondensationsverzug, es
tritt eine Übersättigung des Dampfes auf.
Die Kondensation des Wasserdampfes der Atmosphäre führt
zur Bildung von Nebel, Wolken, Tau; die Abkühlung erfolgt beim
Einströmen wasserdampfreicher Luftmassen aus wärmeren
Gebieten in kältere, durch Wärmeabstrahlung oder durch
Ausdehnung von Luftmassen beim Aufsteigen. |
Brockhaus - Die Enzyklopädie: in 24 Bänden. Verlag: ©
F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig - Mannheim |
Kondensationswärme |
Die bei konstanter Siedetemperatur abgeführte Wärme. |
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Kondensator |
1) Elektrotechnik, Elektronik: Vorrichtung zur Aufnahme elektr.
Ladung. Ein K. besteht aus je 2 flächenhaften Leitern, die
durch ein Dielektrikum voneinander getrennt sind. Die Kapazität
hängt von der Leiterfläche, ihrem Abstand und der Art
des Dielektrikums ab. Der K. hat die Eigenschaft, Gleichstrom zu
sperren.
2) Vorrichtung bei Dampfturbinen, die den Abdampf zu Wasser verdichtet.
3) Wärmeaustauscher in Kältemaschinen, in dem der verdichtete
Kältemitteldampf unter Wärmeabgabe an Kühlwasser
oder Kühlluft verflüssigt wird. |
Der Brockhaus in einem Band, 9. vollständig überarbeitete
und aktualisierte Auflage. |
L |
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Leistung |
Als Leistung bezeichnet man den auf eine Zeiteinheit bezogenen
Energieumsatz (Leistung = Energie pro Zeiteinheit). Masseinheit
der Leistung ist das Watt (W).
1W = 1 J/s.
1kW = 1'000 W = 3.6 MJ/h |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
M |
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Methanol-Alkohol |
Wird durch chemische Synthese nach Vergasung von kohlenstoffhaltigen
Stoffen (z.B. Holz) gewonnen. Lässt sich zu synthetischen Treibstoffen
weiterveredeln. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
N |
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Nachdampf |
Der bei der Nachverdampfung entstehende
Dampf. |
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Nachverdampfung |
Verdampfung bei Druckerniedrigung. Wird
eine Flüssigkeit oder ein Flüssigkeits- Dampfgemisch (z.B.
Kondensat nach den Austritt aus einem Kondensatableiter oder Kältemittel
nach den Austritt aus dem Einspritzventil) adiabatisch expandiert,
so ergibt sich eine Nachverdampfung. Es verdampft soviel Flüssigkeit,
bis der Gleichgewichts- oder auch Sättigungsdampfdruck p im Gesamtvolumen
wieder eingestellt ist. Die adiabatische Expansion vom Anfangsvolumen
V1 auf das Volumen V2 ist mit einer Erniedrigung der Temperatur von
T1 auf T2 verbunden. Siehe auch Entspannungsdampf. |
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Nutzenergie |
Die Energie, die dem Energieanwender nach der letzten Umwandlung
(am Ausgang der energieverbrauchenden Geräte, z.B. an der Antriebswelle
des Motors, am Heizkörper im Zimmer) in der für den jeweiligen
Zweck benötigten technischen Form zur Verfügung steht.
Die Nutzenergieformen werden in der Regel wie folgt gegliedert:
Wärme / Kälte, mechanische Arbeit, Licht, Chemie (chemisch
gebundene Energie), Nutzelektrizität (z.B. für den Betrieb
von EDV Anlagen).
Anmerkung: Nutzenergie ist meist nicht eindeutig bestimmt, da verschiedene
Abgrenzungen der Energieverbrauchssysteme möglich sind, Nutzenergie
kann zudem nicht oder nur schwer gemessen werden. Der Nutzenergieverbrauch
muss daher aus dem Verbrauch an Einsatzenergie oder Endenergie unter
Verwendung von durchschnittlichen, meist geschätzten Nutzungsgraden
berechnet werden. Der Begriff der Nutzenergie und die Verwendung
von Nutzenergiegrössen bei quantitativen Betrachtungen sollten
daher möglichst vermieden werden. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Nutzungsgrad der Energieumwandlung (eines Energiesystemes) |
Allgemein: Verhältnis der in einem bestimmten Zeitraum vom
System (z.B. Verbrauchsgerät) nutzbar abgegebenen Energie zu
der dem System zugeführten Energie. Der betrachtete Zeitraum
kann Pausen-, Leerlauf-, Anfahr und Abfahrzeiten mit einschliessen. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Nutzungsgrad der Umwandlung Endverbrauch-Nutzenergie gemäss
schweizerischer Gesamtenergiestatistik |
Die in der Schweizerischen Gesamtenergiestatistik angegebenen Nutzungsgrade
der Umwandlung Endverbrauch - Nutzenergie nach Verbrauchergruppen,
Anwendungsgebieten und Energieträger beruhen auf Angaben von
Herstellern von Verbrauchsapparaten, Untersuchungen über tatsächlich
im Betrieb erzielte Werte und Statistiken über die im Gebrauch
stehenden Apparate. Die Angaben sind mit einer erheblichen Unsicherheit
behaftet. (Die Nutzungsgrade gemäss Gesamtenergiestatistik -
dort als ‘Wirkungsgrade" bezeichnet - schliessen alle Energieverteil-
und Umwandlungsverluste des innerbetrieblichen Energieversorgungssystems
ein). Für die Umwandlung Elektrizität - Nutzenergie im Industriesektor
nimmt die Energiestatistik beispielsweise folgende mittleren Nutzungsgrade
an:
Nutzenergie Wärme: 0.77;
Nutzenergie Mech. Arbeit: 0.84;
Nutzenergie Licht: 0.1. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
O |
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Oberer Heizwert Ho (Brennwert) |
Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung einer
Mengeneinheit eines Brennstoffes (kg, m3) frei wird,
wenn das bei der Verbrennung gebildete Wasser flüssig vorliegt
und die Verbrennungsprodukte bis auf die Bezugstemperatur von 25
°C (ISO Bedingungen) abgekühlt werden. Unterer und oberer
Heizwert sind um den Wärmeinhalt des im Rauchgas enthaltenen
Wasserdampfes verschieden.
Anmerkung: Der von den Gaswerken publizierte Heizwert von Erdgas
ist in der Regel der obere Heizwert Ho. Ebenso werden
die Erdgaspreise bezogen auf den oberen Heizwert (Brennwert) angegeben
(Fr/MWh Ho). Für energetische Kostenrechnungen und
Kostenvergleiche werden die Gaspreise zweckmässigerweise auf
MWh Hu bezogen. Für die Umrechnung Ho/Hu
gilt (Faustformel):
unterer Heizwert Hu
= 0.9 oberer Heizwert Ho
1 Fr/MWh (Ho)
= 1. 1 1 Fr/MWh (Hu).
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Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
P |
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Photovoltaikanlage |
Eine Photovoltaikanlage wandelt das Sonnenlicht direkt in Strom
um. In den meisten Fällen sind diese Anlagen dezentral auf Dächern
installiert und speisen die Elektrizität ins öffentliche
Stromnetz ein. Siehe auch Solarzelle. |
Coop Zeitung, Nr. 20; 18. Mai 2005; Seite 81 |
Primärenergie (Rohenergie) |
Energieträger, die man in der Natur vorfindet und welche
noch keiner Umwandlung oder Umformung unterworfen wurden, unabhängig
davon, ob sie in dieser Rohform direkt verwendbar sind oder nicht;
also Energie in jenem Ausgangszustand, wie er für die wirtschaftliche
Nutzung zur Verfügung steht. Z.B. Erdöl, Erdgas, Steinkohle,
Uran, Laufwasser, Brennholz und andere Biomasse, Sonneneinstrahlung,
Wind, Umgebungswärme (Umweltenergie), Erdwärme. Die Primärenergie
wird gewöhnlich unterteilt in die nichterneuerbaren und die
erneuerbaren (regenerativen) Energieträger.
Anmerkung: In der Schweizerischen Gesamtenergiestatistik wird unter
der (importierten) Primärenergie die Kernenergie als die mit
Kernenergie erzeugte Reaktorwärme erfasst.
Statistisch werden zudem Müll und Industrieabfälle ebenfalls
zur (inländischen) Primärenergie gezählt. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Q |
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R |
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Ruths-Speicher |
[nach dem Schweden Johannes K. Ruths, * 1879, † 1935], ein
Wärmespeicher (Gefällespeicher). Beim Ruths-Speicher wird
Abdampf aus Dampfkraftanlagen in heisses Wasser geblasen, mit dem
ein gut wärmeisolierter Stahlbehälter zu 90 % gefüllt
ist. Der Dampf kondensiert im Wasser und heizt es auf. Der Behälterinnendruck
und die Temperatur steigen, sodass sich das Wasser stets im Siedezustand
befindet. Beim Öffnen des Ventils entsteht infolge des Druckabfalles
Dampf, bis sich Druck und Temperatur wieder im Gleichgewicht befinden. |
Brockhaus - Die Enzyklopädie: in 24 Bänden. Verlag: ©
F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig - Mannheim |
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Sattdampf |
siehe Dampf |
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Sättigungsdampfdruck |
Gleichgewichtszustand zwischen Flüssigkeit und Dampf. Der Sättigungsdampfdruck
hängt von der Art des Stoffes und der Temperatur ab |
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Schwaden |
Dampf, Dunst |
Duden |
Schwadendampf |
Dieser Ausdruck wird in der Dampfwirtschaft (bei Wasserdampfanlagen
im Anlagenbau) für Dampf verwendet , welcher
die Anlage verlässt und als Schwaden in die Atmosphäre
geht (z.B. bei offenen Kondensatbehältern oder bei Speisewasserentgaser).
Manchmal wird an Stelle von Schwadendampf fälschlicherweise
der Ausdruck Brüdendampf verwendet (siehe Brüden).
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Sekundärenergie |
Energie, die durch Umwandlung aus Primärenergie oder aus anderer
Sekundärenergie (unter Entstehung von Umwandlungsverlusten) gewonnen
wurde, und für die weitere Umsetzung bzw. Nutzung zur Verfügung
steht. Beispiele:
Erdölprodukte (Heizöl, Benzin, Dieselöl, etc.), Flüssiggas,
Koks, Biogas, Elektrizität, Fernwärme, Abwärme. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Siedetemperatur |
Temperatur, bei der eine Flüssigkeit zu sieden beginnt. Eine
Flüssigkeit siedet, wenn der Gesamtdruck in ihr gleich ihrem
Sättigungsdampfdruck für die betreffende Temperatur ist.
Bei dem äusseren Druck 1.01 bar und vernachlässigbaren sonstigen
Drücken ergibt sich so die normale Siedetemperatur oder der Siedepunkt. |
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Solarchemische Kraftwerke |
Solarchemische Kraftwerke nutzen die konzentrierte Solarstrahlung,
um chemische Reaktionen anzutreiben. Die dabei entstehenden Stoffe
setzen in einer anderen chemischen Reaktion wieder Energie frei. |
Coop Zeitung, Nr. 20; 18. Mai 2005; Seite 81 |
Solarthermische Kraftwerke |
Solarthermische Kraftwerke konzentrieren die Solarstrahlung über
ein Spiegelsystem und produzieren mit der Wärme Wasserdampf.
Dieser treibt wiederum Turbinen an, die Strom produzieren. |
Coop Zeitung, Nr. 20; 18. Mai 2005; Seite 81 |
Solarzelle (Photovoltaische Zelle) |
Vorrichtung, welche unter Ausnutzung des inneren Photoeffektes Sonnenstrahlung
direkt in elektrische Energie umwandelt. In der Praxis werden mehrere
Zellen zu einem Modul verarbeitet und verschiedene Module zu grösseren
Einheiten zusammengefügt (Photovoltaische Anlage). (Ganz kleine
Anlagen werden z.B. für die isolierte Stromversorgung kleiner
Leistung eingesetzt (z.B. Telekommunikation, Aufladen von Batterien).
Etwas grössere Anlagen haben typischerweise Leistungen um 3 kW.
Ein grosses Sonnenkraftwerk von 500 kW Leistung ist ca. in den Jahren
um 1990 auf dem Mt. Soleil in Betrieb genommen worden.)
Siehe auch Photovoltaikanlage. |
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Sonnenenergie (Solarenergie) |
Unter Sonnenenergie bzw. Nutzung von Sonnenenergie verstehen
wir im engeren Sinn die direkte Nutzung der Sonnenstrahlungz.B.
mittels Sonnenkollektoren (Wärme) oder Solarzellen (Strom).
Sonnenenergienutzung im weitesten Sinn bedeutet jedoch grundsätzlich
auch die indirekte Nutzung der Sonneneinstrahlung, bei welcher gespeicherte
Sonnenenergie umgewandelt wird. Beispiele: Solare Strahlung bewirkt
Verdunstung, Niederschlag und Schneeschmelze; daraus ergibt sich
die Wasserkraftnutzung. Die Erwärmung von Erdoberfläche
und Atmosphäre gestattet die Nutzung von Umgebungswärme
in einer Wärmepumpe; usw.
Man unterscheidet auch aktive und passive Sonnenenergienutzung.
Bei der aktiven Sonnenenergienutzung wird die eingestrahlte Sonnenenergie
mit einem Kollektor zunächst auf ein Wärmeträgermedium
übertragen und dann der Nutzung zugeführt. Bei einem System
der passiven Sonnenenergienutzung werden Bauteile so gestaltet,
dass sie direkt zur Nutzung der Sonnenenergie beitragen (z.B. zweckmässig
ausgerichtete Fenster). |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Sonnenkollektor |
Vorrichtung, welche die einfallende Sonnenstrahlung einfängt
und, im allgemeinen, in thermische Energie umwandelt und diese an
ein Wärmeträgermedium abgibt. Im Absorber wird die Sonnenstrahlung
absorbiert, in Wärme umgewandelt und diese auf ein Wärmeträgermedium
übertragen, welches die thermische Energie abführt. Als
Wärmeträger- bzw. Wärmetransportmedium dienen z.B.
Luft, Wasser oder Oel.
Sonnenkollektoren produzieren Wärme, die normalerweise zur Wassererwärmung
oder zur Heizungsunterstützung genutzt werden kann. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1]
und Coop Zeitung, Nr. 20; 18. Mai 2005; Seite 81 |
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überhitzter Dampf |
siehe Dampf |
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Umgebungswärme (Umgebungsenergie, Umweltenergie) |
Die aus Sonnenenergie (oder auch aus Abwärme z.B. aus Industrie
oder Haushalt) in der Luft, dem Oberflächenwasser und Grundwasser
und dem Erdboden aufgenommene und gespeicherte Wärmeenergie wird
als Umgebungswärme (auch Umgebungsenergie oder Umweltenergie)
bezeichnet. Die Nutzung der Umgebungsenergie zur Raumheizung oder
Warmwasserbereitung erfordert die Zuführung zusätzlicher
Energie, um sie auf ein höheres Temperaturniveau zu bringen.
Dies kann mit Hilfe einer Wärmepumpe geschehen. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Unterer Heizwert (Hu) verschiedener Energieträger |
Die Heizwerte sind abhängig von der Qualität des Brennstoffes,
die hier angegebenen Heizwerte sind daher ungefähre Werte.
Siehe z.B. EMPA-Jahresmittelwerte
- Heizöl extraleicht 1)
1kg = 42.7 MJ = 11.9 kWh
- Heizöl
1kg = 40.2 MJ = 11.2 kWh
- Dieselöl 1)
1kg = 42.7 MJ = 11.9 kWh
- Erdgas 2)
1Nm3 = 33.5 MJ = 9.3 kWh
- Kohle (Steinkohle)
1kg = 29.0 MJ = 8.0 kWh
- Holz (luftgetrocknet)
1kg = 15.5 MJ = 4.3 kWh
1) 1 l = 0.84 kg
2) 1 Nm3 = 0.81 kg
(0 °C, 760 mm Hg)
(Die Gaswerke geben den Heizwert des Erdgases als oberen Heizwert
Ho an; für die Umrechnung Ho/Huu
siehe Oberer Heizwert Ho)
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Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Unterer Heizwert Hu (Energieinhalt eines Brennstoffes) |
Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung einer Mengeneinheit
eines Brennstoffes (kg, m3) frei wird, wenn das bei der
Verbrennung gebildete Wasser dampfförmig vorliegt und die Verbrennungsprodukte
bis auf die Bezugstemperatur von 25 °C (ISO Bedingungen) abgekühlt
werden.
Bei energetischen Berechnungen ist der untere Heizwert zu verwenden. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
V |
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Verdampfen |
Allg. der Vorgang der Verdampfung; speziell
das in der therm. Verfahrens- und der Trocknungstechnik mithilfe von
Verdampfern durchgeführte Trennen fester und flüssiger Stoffe. |
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Verdampfung |
Übergang eines flüssigen oder festen Stoffs in den gasförmigen
Zustand (Verdunstung, Sieden, Sublimation). |
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Verdampfung |
Die Überführung einer Flüssigkeit, manchmal auch
eines Feststoffes (Sublimation ), in den gasförmigen Aggregatzustand
durch Wärmezufuhr. Handelt es sich um die V. eines Lösungsmittels
aus einer Lösung, spricht man auch von Konzentrieren (Eindampfen
). Die aus der Flüssigkeit austretenden Moleküle müssen
sowohl die Kohäsionskräfte als auch den Außendruck
überwinden. Die dazu notwendige kinetische Energie erhalten
sie durch die zugeführte Verdampfungswärme.
Da bei der V. im Vakuum der Außendruck vermindert ist, können
die Moleküle die Flüssigkeit schon mit geringerer kinetischer
Energie verlassen, so dass die zugeführte Wärme kleiner
sein kann.
Ist der über der Flüssigkeit vorhandene Dampfdruck gleich
dem Systemdruck, so siedet die Flüssigkeit und verdampft. Ist
der Dampfdruck dagegen kleiner, spricht man von Verdunstung
. Beim technischen Prozess der V. eines Lösungsmittels wird
die Lösung bis zum Sieden erhitzt und der entstehende Brüdendampf
kondensiert.
Die V. des Lösungsmittels kann in Einkörper- oder Mehrkörperanlagen
(Kaskadenverdampfung) betrieben werden. Zur V. gibt es zahlreiche
Apparatetypen (Verdampfer). In ihnen befindet sich die Lösung
meist in einem Rohrbündel, während der Dampf im Zwischenraum
des Bündels kondensiert. Für schonende Behandlung der
zu konzentrierenden Stoffe werden Dünnschichtverdampfer verwendet.
Sie haben einen senkrechten, z. T. konischen Apparateteil, an dessen
Innenwandung die einzudampfende Lösung herabrieselt. Die Oberfläche
des Flüssigkeitsfilms wird durch die starren oder beweglichen
Wischer eines eingebauten Rotors mit senkrechter Achse ständig
erneuert. Auch Zerstäubertürme werden zum Eindampfen von
Lösungen verwendet. |
Lexikon der Chemie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH |
Verdampfung |
1) Thermodynamik: isothermer Phasenübergang flüssig-gasförmig
als Vorgang des Siedens an einer Oberfläche. Er ist dadurch
gekennzeichnet, dass aus der Oberfläche der Flüssigkeit
mehr Moleküle heraustreten, als aus dem Dampfraum in die Flüssigkeit
eintreten. Er erfolgt solange, bis der über der Flüssigkeit
befindliche Dampf bei der Verdampfungstemperatur gesättigt
ist. Zur Überführung der Moleküle in den Dampfraum
ist Wärmeenergie, die Verdampfungswärme,
erforderlich. Die beim Verdampfen aufgewandte Wärme wird bei
der Kondensation als Kondensationswärme
wiedergewonnen.
2) Kernphysik: Verdampfung von Nukleonen. |
Lexikon der Physik. Spektrum Akademischer Verlag GmbH |
Verdampfungsenthalpie |
Verdampfungsenthalpie, spezifische Verdampfungsenthalpie, früher
spezif. Verdampfungswärme, Wärmemenge (in kJ), die benötigt
wird, um 1 kg einer Flüssigkeit bei unverändertem Druck
in Dampf gleicher Temperatur zu überführen. Siehe auch Verdampfungswärme. |
Brockhaus |
Verdampfungswärme |
Die bei konstanter Siedetemperatur zugeführte Wärme. Siehe
auch Verdampfungsenthalpie. |
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Verdunstung |
Übergang einer Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand
ohne zu sieden. |
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W |
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Wärmeträger (Wärmeträgermedium) |
Stoff, der wegen seiner Eigenschaften besonders geeignet ist Energie
in der Form von Wärme (thermischer Energie) zu transportieren
oder zu übertragen (z.B. Heisswasser, Dampf, Thermoöle,
etc.). |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
Wasserkraft |
Potentielle Energie (Lageenergie) der Gewässer. Wasserkraft
wird insbesondere zur Stromerzeugung genutzt.
Der Anteil der Wasserkraftwerke an der schweizerischen Landeserzeugung
(Strom) betrug im Jahre 1990 rund 56%. |
Grundbegriffe Energie-Wirtschaft [13.1] |
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